Alterszahnheilkunde

Die demographische Entwicklung sagt für die kommenden 25 Jahre eine überproportionale Zunahme des Anteiles der Bevölkerung über 65 Jahren voraus. In den letzten 90 Jahren ist beispielsweise die durchschnittliche Lebenserwartung bei den Männern von 45 auf 74, d.h. um 29 Jahre, bei den Frauen von 48 auf 80, d.h. um 32 Jahre gestiegen. Da sich dieser Trend fortsetzen wird, erhält die zahnärztliche Betreuung dieser Patientengruppe eine neue Dimension. Immer mehr alte Menschen werden in Pflege – und Altenheimen leben. Bei oft nachlassendem Sehvermögen, Geruchssinn und eingeschränkten manuellen Fähigkeiten gewinnt die Mund- und Prothesenhygiene zunehmend an Bedeutung. Dabei steht die im Alter oft nachlassende Motivation zu einer zahnärztlichen Behandlung häufig im krassen Widerspruch zum objektiven Behandlungsbedarf. Die zahnärztliche Behandlung dieser älteren Patienten ist häufig mit der Anfertigung und der Eingliederung von Zahnersatz verbunden. Laut einer Studie fehlen den älteren Menschen durchschnittlich 14,2 Zähne, so dass ohne Zahnersatz keine Kaustabilität erreicht werden kann. Das Profil des zahnärztlichen Versorgungsbedarfs im Alter hat sich durch die Fortschritte in der Prophylaxe, der Parodontologie, der Implantologie sowie der Zahntechnik jedoch geändert. Der Zahnverlust tritt durch diese Fortschritte in der Regel erst in einem späteren Lebensabschnitt ein. Dafür bestimmen Wurzelkaries, keilförmige Defekte, Abrasionen, Erosionen und Rezessionen häufig das klinische Erscheinungsbild.